Geburtstagsgottesdienst

Die Neuapostolische Kirchengemeinde Dornhan feiert ihren 100. Geburtstag

Am Mittwochabend, den 23. August 2023 feierte die Neuapostolische Kirchengemeinde Dornhan ihren 100. Geburtstag. Die Freude, dass exakt vor 100 Jahren ihre Kirche von drei Schwestern gegründet wurde, war kaum in Worte zu fassen. Um 20:00 Uhr begann der Geburtstagsgottesdienst, worauf im Anschluss noch zu einer kleinen Feier auf der Piazza eingeladen wurde.

Der Gemeindevorsteher Uwe Bergmann führte diesen besonderen Gottesdienst durch. Dieser beruhte auf dem Bibelwort Hebräer 12,1: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist“.

Freudig begrüßte er alle Gottesdienstteilnehmer – darunter auch diejenigen, die über die Technik im Gottesdienst verbunden waren. „Es ist einfach schön, miteinander einen solchen Tag zu erleben“, brachte er zum Ausdruck. Im Zuge dessen fragte er die Gemeinde, was wohl die ehemaligen Geschwister bei der Gründung 1923 fühlten. Er hob die Bedeutung, in einer Gemeinde zu leben, hervor. Somit erzählte er, dass vor einiger Zeit in einer anderen Stadt die Kirche geschlossen geworden wäre. Ehe der Diakon das Kirchengebäude habe zuschließen können, hätte eine betagte Schwester neben ihm gestanden, die sinngemäß gemeint habe: „Ich benötige noch etwas Zeit“. Die Frau habe den Diakon auf all ihre Erinnerungen angesprochen, die sie an ihre Gemeinde habe. Diese Geschichte nahm der Gemeindevorsteher zum Anlass, um die Gottesdienstbesucher zu fragen: „Ihr Lieben Alle, was durften wir schon alles erleben“? Darauf sagte er: „Großartige Dinge, die uns einfach Freude machen und uns heute Abend ein freudiges Herz geben“!

Unmittelbar ging er auf die Ewigkeit ein. Man würde sich oft fragen, wie es wohl in der Ewigkeit sei. Zugleich stoße man bei diesen Gedanken häufig an die Grenzen. „Doch ich bin mir eigentlich sicher, dass auch sie alle, die drüben sind, nicht so an diesem Tag vorübergehen“. Dankbar sprach er auch von den ersten drei Schwestern, die die Gemeinde gründeten. Er sprach von den Geschwistern, die einst in der Gemeinde lebten, und bereits heimgegangen sind. Dies untermauerte er auch mit der Gedenktafel, welche an dem Abend im Kirchenschiff stand. Auf dieser seien alle in den letzten 100 Jahren Verstorbene der Gemeinde mit Herzen symbolisiert.

Möglicherweise könnte die Ewigkeit liebevoll sagen, dass die Gemeinde Dornhan weiterhin aktiv im Glauben wirken solle. Der Gemeindevorsteher sprach diese möglichen Bitten aus: „Bleibt mir auf diesem Weg! Haltet euch in der Nachfolge! Verliert nicht die Orientierung“! Ausschließlich durch die Ewigkeit wäre es heute möglich, diesen Geburtstag zu feiern. An allererster Stelle verdanke die Gemeinde Dornhan dies aber Gott, denn er schenkte ihr in umfassender Weise Kraft und Unterstützung. Dies verdeutlichte der Gemeindevorsteher folgendermaßen: „Deshalb wollen auch wir heute an diesem Geburtstag dem lieben Gott einen ganz besonderen Dank entgegenbringen. Dass er es auch wahrlich unseren Vorfahren ermöglicht hat, die Treue zu halten und auf diesem Weg zu bleiben. Aber dass er es auch uns ermöglicht hat, in dieser Gemeinde sein zu dürfen“.

Passend zum Gottesdienst fand der Gemeindevorsteher eine weitere Bibelstelle, welche aus Psalm 139, den 5. Vers stammt: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“. Überschrieben ist die Stelle mit den Worten „GOTT IST ALLWISSEND UND ALLGEGENWÄRTIG“. Auch die Geschwister aus der Ewigkeit hätten dieses Wort immerdar erleben können. Er betonte, dass es aus menschlicher Sicht unmöglich wäre, eine andere Person von allen Seiten zu umgeben – dies würde höchstens von einer Seite aus funktionieren. „Der liebe Gott, der allwissend, allmächtig, allgegenwärtig ist – ihm ist es möglich, denn der liebe Gott, er steht hinter uns“, meinte er. Diesen Halt Gottes dürften wir auch in der heutigen Zeit erleben – besonders in schwierigen Situationen. Des Weiteren stehe er vor uns. Das tue er nicht, um uns zu blockieren, sondern um uns Orientierung zu geben. Diese helfe uns, unseren Weg zu gehen, daher sollten wir sie annehmen. „Gehen wir diesen Weg, denn dieser Weg – das wissen wir – hat ein wunderbares Ziel“, forderte er auf.

Doch auch sei Gott über uns. Der Mensch sei sündhaft und brauche Gnade. „Der liebe Gott steht über uns, in dem er uns wahrlich Gnade schenkt – Vergebung von Sünde und Schuld, damit wir auch immer noch diesen Weg gehen können“, zeigte er auf. Gott stehe auch neben uns, wenn wir Schwierigkeiten zu erleben hätten. Gott gebe uns somit Tragkraft. Schon damals hätte er so der Gemeinde Dornhan geholfen. Als zukünftige Bitte gelte es, dass der Herr seine Gemeinde weiterhin von allen Seiten umgeben solle. Dafür solle er sich in den Herzen seiner Kinder wohlfühlen.

Der damalige Amtsträger Scheib habe in einem Gebet gefragt: „Lieber Gott, was soll aus diesem Knäblein werden“? Die Antwort habe er aus dem Geist Gottes erhalten: „Ich will einen herrlichen Garten bauen, indem ich lustwandeln will“. Anschließend betonte der Gemeindevorsteher: „…Wir sind eine herrliche Gemeinde – Wir dürfen einen wunderbaren Chor haben, wir dürfen Brüder und Schwestern haben, die mithelfen, wir dürfen Amtsträger haben – wir dürfen alles haben!“ Als zukünftiger Wunsch sprach er aus, dass dies weiterhin so bleiben solle.

Er habe sich oft mit der 75-jährigen Chronik beschäftigt und sich näher mit den Anfängen der Gemeinde Dornhan auseinandergesetzt. In diesem Zuge ließ er es sich nicht entgehen, einige Namen von Amtsträgern vorzulesen, die in Dornhan, sowie in anderen Gemeinden gewirkt haben. Doch nicht nur ihnen dankte er, er dankte auch denjenigen, die sich in der Gemeinde auf vielseitige Weise einbrächten. „Der liebe Gott sieht alles und möge er auch wahrlich in der Zukunft seinen Segen auf die Gemeinde legen“, sprach er aus.

Die im Textwort geschilderte „Wolke“, würde für die Ewigkeit stehen. Dabei rief er die Gemeinde dazu auf, alles abzulegen, was sie beschwere. Dies seien zum Beispiel Neid, Unfrieden oder Glaubenszweifel. Auch die Vorfahren hätten damit schon zu kämpfen gehabt, doch sie hätten den Kampf nie aufgegeben. Er meinte: „Wer kämpft, kann auch einmal eine Niederlage einstecken, doch wer gar nicht erst kämpft, hat eigentlich schon verloren“. Zugleich erklärte er, dass mit dem Wort Geduld im Textwort nicht die menschliche Geduld gemeint wäre. Noah habe beim Bau der Arche mit Sicherheit oft die Geduld verloren. Doch die göttliche Geduld habe ihn motiviert, weiter an der Arche zu arbeiten und den Willen Gottes auszuführen. Mit der göttlichen Geduld möge die Gemeinde Dornhan ihre Lasten und Sünden ablegen. Zukünftig solle sie die göttliche Geduld stets bewahren, bis die Wiederkunft Jesu Christi stattfinde.

Nachdem der Gottesdienst zu Ende war, wurden alle herzlich zu einer kleinen Feier auf der Piazza eingeladen. Dort gab es Bowle und weitere erfrischende Sommergetränke. In geselliger Runde wurde der Geburtstag bei Feuerschalen und Lichterketten noch tief in die Nacht hinein gefeiert.